Argumente
Umweltauswirkungen
Erhaltung des Landschaftsschutzgebiets:
Das Landschaftsschutzgebiet im Hipkendahl sollte erhalten bleiben, um die Natur und die Erholungsräume für die Bevölkerung zu schützen. Ein Bauvorhaben würde diesen geschützten Raum unwiderruflich zerstören.
Artenschutz:
Das geplante Bauvorhaben bedroht den Lebensraum zahlreicher geschützter Arten wie Eisvogel, Groppe, Uhu, Rotmilan und vielen weiteren. Der Verlust dieser Fläche würde einen erheblichen Eingriff in das bestehende Ökosystem bedeuten.
Klimaschutz und Flächenversiegelung :
Eine großflächige Versiegelung der Wiesenflächen würde wertvolle Schwamm- und Versickerungsflächen vernichten (Fläche Planbereich 82.000 m² lt. VO/0315/24). . Dies erhöht das Risiko von Hochwasser und Erosion bei Starkregen, insbesondere durch das Gefälle der Fläche. Besonders betroffen wären Bewohner des unteren Hipkendahl sowie Grundstücke entlang des Gelper Bachs.
Quellgebiet:
Das Fließgewässersystem Gelpetal ist als Flora-Fauna-Habitat (FFH) ein besonderes Erhaltungsgebiet der EU und steht somit als eines von nur zwei der 19 Wuppertaler Naturschutzgebiete unter europäischem Naturschutz. Quellflure und Zuläufe wie der Hipkendahler Bach müssen sauber bleiben und dürfen nicht versiegen.
Naherholung und Lebensqualität
Die Wiesen im Hipkendahl sind ein beliebtes Naherholungsgebiet für zahlreiche Menschen aus der Umgebung. Tägliches Gassi gehen mit dem Hund, Ausreiten mit dem Pferd von den umliegenden Höfen, Spaziergänge oder schlittenfahrende Kinder im Winter. Dieser wichtige Rückzugsort sollte erhalten bleiben.
Zusätzlich ist dieses Gebiet ein wichtiger Bestandteil für Projekte der Station Natur und Umwelt sowie dem anliegenden Kindergarten.
Landwirtschaftliche Nutzung:
Bedrohung für landwirtschaftliche Betriebe:
Die Weideflächen im Hipkendahl sind essentiell für die zwei dort ansässigen Höfe. Eine Bebauung würde landwirtschaftliche Weideflächen zerstören und könnte die Existenz dieser Betriebe bedrohen.
Stadtplanung und Politik
Ablehnung durch Bezirksvertretung:
Die Bezirksvertretung hat das Vorhaben der Stadt einstimmig abgelehnt und vor den negativen Auswirkungen auf die Umwelt gewarnt. Dies unterstreicht den breiten Widerstand gegen das Bauprojekt. Leider hat die Bezirksvertretung keine Entscheidungsgewalt, sondern nur eine beratende Funktion.
Fokus auf Renovierung statt Neubau:
Trotz des Leerstands von über 11.000 Wohnungen in Wuppertal soll neu gebaut werden. (Stadt Wuppertal 2023)
Der Fokus sollte auf der Renovierung bestehender, nutzbarer Wohnräume liegen. Bei einem Neubau von mehr als 50 Wohneinheiten würden Leerstände und Brachflächen noch weniger Beachtung finden. In Wuppertal gibt es derzeit 360 000 m² solcher Brachflächen.
Widersprüchliche Planung:
Im Jahr 2019 lehnte die Stadt eine Bebauung dieser Flächen gegenüber der Landesregierung noch ab. Nun soll plötzlich doch gebaut werden, was die Glaubwürdigkeit und Konsistenz der städtischen Planung infrage stellt.
Trinkwasserschutz
Anwohner und Landwirte im unteren Hipkendahl sind auf Trinkwasserbrunnen angewiesen. Eine Bebauung der Flächen könnte das Grundwasser gefährden und die Versorgungssicherheit beeinträchtigen.
Fazit:
Wir fordern die Stadt Wuppertal und die verantwortlichen Entscheidungsträger auf, den Bebauungsplan 1295 für das Hipkendahl zu stoppen. Der Schutz unseres ökologisch wertvollen und landschaftlich reizvollen Gebiets muss Vorrang vor kurzfristigen Bauinteressen haben. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass das Hipkendahl als Natur- und Erholungsraum für Mensch und Tier erhalten bleibt.